Normen und Vorschriften bei der Elektromontage von Solarsystemen: Was Sie wissen müssen

Die Elektromontage von Solarsystemen ist ein technischer und rechtlicher Prozess, der strengen Normen und Vorschriften unterliegt. Diese Regeln sind entscheidend, um die Sicherheit, Effizienz und Nachhaltigkeit von Solaranlagen zu gewährleisten. In der Schweiz gibt es spezifische Anforderungen, die bei der Planung, Installation und Wartung einer Solaranlage erfüllt werden müssen. In diesem Artikel geben wir einen Überblick über die wichtigsten Normen und Vorschriften sowie praktische Tipps, wie Sie diese einhalten können.


1. Warum sind Normen und Vorschriften wichtig?

Normen und Vorschriften für die Elektromontage von Solarsystemen dienen mehreren Zielen:

  • Sicherheit: Sie stellen sicher, dass die Anlage keine Gefahr für Menschen, Tiere oder Gebäude darstellt.
  • Effizienz: Durch die Einhaltung technischer Standards wird die maximale Energieausbeute der Solaranlage gewährleistet.
  • Rechtskonformität: Nur Anlagen, die den gesetzlichen Vorgaben entsprechen, dürfen in Betrieb genommen und an das öffentliche Stromnetz angeschlossen werden.
  • Umweltfreundlichkeit: Vorschriften fördern die nachhaltige Nutzung von Ressourcen und die Vermeidung von Umweltschäden.

2. Wichtige Normen und Vorschriften in der Schweiz

a) Niederspannungs-Installationsnormen (NIN 2020)
Die NIN 2020 regelt elektrische Installationen in Gebäuden und umfasst auch die Installation von Solarsystemen. Sie legt fest:

  • Anforderungen an die Verkabelung und Schutzmaßnahmen.
  • Vorschriften für Überspannungsschutz und Erdung.
  • Technische Anforderungen an Wechselrichter und Speichersysteme.

b) Swissolar-Richtlinien
Swissolar, der Fachverband für Solarenergie in der Schweiz, bietet spezifische Richtlinien für die Planung, Installation und Wartung von Solaranlagen. Diese Richtlinien unterstützen Fachleute bei der Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben und fördern bewährte Praktiken.

c) Stromversorgungsverordnung (StromVV)
Die StromVV regelt die Einspeisung von Solarstrom ins öffentliche Netz. Sie definiert die Anforderungen an Zweiwegezähler, Netzanbindungen und technische Zertifizierungen.

d) Bauvorschriften der Kantone
In der Schweiz gelten kantonale Bauvorschriften, die von Region zu Region unterschiedlich sein können. Diese betreffen:

  • Baugenehmigungen für Solaranlagen.
  • Anforderungen an die Statik und Dachbelastung.
  • Ästhetische Vorgaben in geschützten Gebieten.

3. Wesentliche Sicherheitsanforderungen

a) Überspannungsschutz und Erdung
Ein ordnungsgemäßer Überspannungsschutz ist entscheidend, um Schäden durch Blitzeinschläge oder Stromspitzen zu vermeiden. Die Anlage muss fachgerecht geerdet sein, um elektrische Unfälle zu verhindern.

b) Brandschutz
Fehlerhafte Verkabelung oder minderwertige Materialien können Brandgefahr verursachen. Vorschriften verlangen die Verwendung von feuerfesten Kabeln und die Installation von Schutzschaltern.

c) Fehlerstromschutzschalter (RCD)
Ein Fehlerstromschutzschalter sorgt dafür, dass Stromkreise bei Fehlfunktionen sofort unterbrochen werden. Dies schützt Personen und Geräte vor elektrischen Schlägen und Kurzschlüssen.


4. Anforderungen an die Netzanbindung

Für die Einspeisung von überschüssigem Solarstrom ins öffentliche Netz gelten besondere Vorschriften:

  • Zertifizierte Wechselrichter: Wechselrichter müssen den Anforderungen der Netzbetreiber entsprechen.
  • Zweiwegezähler: Diese messen den erzeugten und verbrauchten Strom und sind für eine korrekte Abrechnung unerlässlich.
  • Netzanschlussgenehmigung: Vor der Inbetriebnahme muss die Genehmigung des örtlichen Netzbetreibers eingeholt werden.

5. Anforderungen an die Dokumentation

Die Dokumentation einer Solaranlage ist ein zentraler Bestandteil der Normen und Vorschriften. Sie umfasst:

  • Schaltpläne: Darstellung der elektrischen Verbindungen und Komponenten.
  • Protokolle: Testergebnisse der Sicherheits- und Leistungsprüfungen.
  • Konformitätsbescheinigung: Nachweis, dass die Anlage den geltenden Normen entspricht.

Diese Unterlagen sind wichtig für die Abnahme durch Behörden und Netzbetreiber sowie für spätere Wartungsarbeiten.


6. Wie Sie sicherstellen, dass Ihre Anlage den Vorschriften entspricht

a) Zusammenarbeit mit zertifizierten Fachbetrieben
Arbeiten Sie ausschließlich mit Elektrikern und Installateuren, die über entsprechende Zertifizierungen und Erfahrungen verfügen. Sie kennen die relevanten Vorschriften und können die Anlage fachgerecht installieren.

b) Regelmäßige Schulungen und Weiterbildungen
Sicherstellen, dass Ihre Fachkräfte über die neuesten Normen und Technologien informiert sind, ist entscheidend. Swissolar bietet regelmäßige Weiterbildungen an, um Fachleute auf dem aktuellen Stand zu halten.

c) Zusammenarbeit mit Behörden und Netzbetreibern
Halten Sie engen Kontakt zu den zuständigen Behörden und Netzbetreibern, um sicherzustellen, dass Ihre Anlage alle Anforderungen erfüllt. Sie bieten oft Leitfäden und Checklisten für die Planung und Installation an.


Fazit: Einhaltung von Normen für Effizienz und Sicherheit

Normen und Vorschriften sind essenziell, um die Sicherheit und Effizienz von Solarsystemen zu gewährleisten. Indem Sie sich an die geltenden Anforderungen halten, vermeiden Sie rechtliche Probleme, erhöhen die Lebensdauer Ihrer Anlage und profitieren von einer optimalen Energieausbeute. Arbeiten Sie mit erfahrenen Fachleuten zusammen, die Sie durch den gesamten Prozess begleiten, und stellen Sie sicher, dass Ihre Solaranlage den höchsten Standards entspricht.

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