Geld verdienen mit EV-Ladestationen: Wie funktioniert das öffentliche Ladenetz?

Geld verdienen mit EV-Ladestationen: Wie funktioniert das öffentliche Ladenetz?

Die Elektromobilität nimmt in der Schweiz immer mehr Fahrt auf, und mit ihr wächst auch die Notwendigkeit, ein flächendeckendes Netz von Ladestationen bereitzustellen. Doch nicht nur Elektrofahrzeugbesitzer profitieren von der wachsenden Nachfrage nach Lademöglichkeiten – auch Unternehmer können von dieser Entwicklung profitieren. Die Installation und der Betrieb öffentlicher EV-Ladestationen bieten eine lukrative Möglichkeit, zusätzliche Einnahmen zu generieren. Aber wie funktioniert das öffentliche Ladenetz und wie können Sie mit EV-Ladestationen Geld verdienen? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die verschiedenen Möglichkeiten, wie Sie als Betreiber einer Ladestation Einnahmen erzielen können.

Die Grundlagen des öffentlichen Ladenetzes

Das öffentliche Ladenetz für Elektrofahrzeuge besteht aus einer Vielzahl von Ladestationen, die an verschiedenen Standorten in städtischen und ländlichen Gebieten verteilt sind. Diese Stationen sind zugänglich für Elektrofahrzeugbesitzer, die ihre Fahrzeuge während der Fahrt aufladen müssen. Öffentliche Ladesäulen befinden sich an Orten wie:

  • Parkplätzen von Einkaufszentren und Supermärkten
  • Parkhäusern und öffentlichen Tiefgaragen
  • Geschäftsgebäuden und Bürokomplexen
  • Tankstellen und Raststätten entlang der Autobahnen

Die Betreiber dieser Ladestationen, seien es Unternehmen, Städte oder private Betreiber, haben die Möglichkeit, durch die Bereitstellung von Lademöglichkeiten Geld zu verdienen. Doch wie funktioniert die monetäre Seite des öffentlichen Ladenetzes?

Einnahmequellen durch EV-Ladestationen

Es gibt mehrere Modelle, mit denen Betreiber von öffentlichen Ladestationen Geld verdienen können. Hier sind die gängigsten Einnahmequellen:

Pay-per-Use-Modell

Das am weitesten verbreitete Modell für öffentliche Ladestationen ist das Pay-per-Use-Modell. Bei diesem Modell zahlen die Nutzer eine Gebühr für jede Ladesession. Die Gebühren können je nach Standort, Ladegeschwindigkeit und Anbieter variieren, aber in der Regel werden sie nach folgenden Kriterien berechnet:

  • Pro kWh: Die Nutzer zahlen für die tatsächliche Strommenge, die sie während des Ladevorgangs verbrauchen. Der Preis pro kWh variiert je nach Anbieter und Standort, liegt jedoch in der Schweiz meist zwischen 0,25 CHF und 0,50 CHF.
  • Pro Minute: Einige Ladestationen berechnen eine Gebühr pro Minute Ladezeit, insbesondere bei Schnellladesäulen. Dieses Modell kann für die Betreiber von Vorteil sein, da es die Kosten für das Laden beschleunigt und die Stationen häufiger belegt werden können.
  • Pro Ladeeinheit: In manchen Fällen wird eine feste Gebühr für die gesamte Ladeeinheit erhoben, unabhängig von der verbrauchten Strommenge.

Abonnement-Modelle und Mitgliedschaften

Ein weiteres Einnahmemodell für Betreiber öffentlicher Ladestationen ist das Abonnement-Modell. Hier zahlen Nutzer eine monatliche oder jährliche Gebühr, um Zugang zu einem Netzwerk von Ladestationen zu erhalten. Abonnenten können zu einem vergünstigten Tarif oder sogar kostenlos aufladen, je nach den Bedingungen des Abonnements.

  • Vorteil für Betreiber: Dieses Modell sorgt für regelmäßige Einkünfte und bietet eine stabile Einnahmequelle, unabhängig davon, wie häufig die Station genutzt wird.
  • Beispiel: Netzwerke wie Swisscharge bieten Abonnement-Modelle an, bei denen Nutzer für eine monatliche Gebühr Zugang zu einem großen Netz von Ladestationen haben.

Werbung und Partnerschaften

Ein weniger offensichtlicher, aber immer beliebter werdender Einnahmeweg ist Werbung und Partnerschaften. Betreiber von öffentlichen Ladestationen können Partnerschaften mit Unternehmen eingehen, die ihre Werbung auf den Ladestationen platzieren möchten. Die Stationen bieten einen hohen Bekanntheitsgrad, da sie von vielen Nutzern frequentiert werden. Werbeplätze auf den Ladepunkten oder in den Apps der Ladeanbieter können eine zusätzliche Einnahmequelle darstellen.

  • Beispiel: Eine Partnerschaft mit großen Einzelhändlern oder Supermarktketten kann helfen, Einnahmen durch Werbeanzeigen zu generieren, während die Kunden ihre Fahrzeuge aufladen.

2.4. Roaming-Gebühren und Netzwerkgebühren

Viele Betreiber von Ladestationen bieten den sogenannten Roaming-Service an, bei dem Nutzer über die Apps und Netzwerke anderer Betreiber auf ihre Ladesäulen zugreifen können. Hierbei verdienen die Betreiber eine Gebühr für die Nutzung ihrer Ladestation durch Mitglieder anderer Netzwerke. Die Gebühr wird in der Regel an den Betreiber des Ladestationsnetzwerks gezahlt, der das Roaming ermöglicht.

  • Vorteil: Dieses Modell erweitert die Reichweite der Ladestation und ermöglicht es, eine breitere Nutzerbasis zu erreichen, die von verschiedenen Ladeanbietern zugänglich ist.

Kosten für den Betrieb einer Ladestation

Während die Einnahmen durch die Bereitstellung von Ladesäulen attraktiv klingen, gibt es auch laufende Betriebskosten, die berücksichtigt werden müssen. Zu den wichtigsten Kosten gehören:

  • Stromkosten: Der größte Kostenfaktor ist der Strom, der an die Nutzer abgegeben wird. Betreiber müssen den Strom zum Großhandelspreis einkaufen, was je nach Marktbedingungen schwanken kann.
  • Wartungs- und Reparaturkosten: Die Ladestationen müssen regelmäßig gewartet und bei Bedarf repariert werden. Dies kann mit Kosten von 100 CHF bis 500 CHF pro Jahr und Station verbunden sein.
  • Installation und Infrastruktur: Die anfänglichen Investitionskosten für die Installation einer Ladestation können zwischen 1.500 CHF und 5.000 CHF pro Ladepunkt liegen, je nach Art der Station (Langsame, Schnellladung oder Ultra-Schnellladung).
  • Verwaltungskosten: Wenn Betreiber mehrere Ladestationen in einem Netzwerk betreiben, entstehen zusätzliche Verwaltungskosten für die Koordination und das Kundenmanagement.

Rentabilität der öffentlichen Ladestationen

Ob sich die Investition in eine öffentliche Ladestation lohnt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Lage, der Nutzungshäufigkeit und den Kosten. In städtischen Gebieten oder an beliebten Verkehrsknotenpunkten, wo die Nachfrage nach Ladestationen hoch ist, können Betreiber eine schnelle Amortisation erreichen. Im ländlichen Raum oder an weniger frequentierten Standorten kann es länger dauern, bis sich die Investition auszahlt.

Beispiel: Wenn eine Ladestation in einem stark frequentierten Einkaufszentrum betrieben wird und täglich von 20 Fahrzeugen genutzt wird, kann der Betreiber durch das Pay-per-Use-Modell je nach Gebühr zwischen 5.000 CHF und 10.000 CHF pro Jahr verdienen. Dies kann ausreichen, um die Kosten für die Installation und den Betrieb zu decken.

Fazit: Lohnt sich die Investition in öffentliche Ladestationen?

Die Investition in öffentliche EV-Ladestationen kann für Unternehmer, Städte und Immobilienbesitzer eine attraktive Einnahmequelle sein. Mit verschiedenen Monetarisierungsmodellen, wie dem Pay-per-Use-Modell, Abonnement-Modellen und Partnerschaften, gibt es mehrere Möglichkeiten, von der steigenden Nachfrage nach Ladeinfrastruktur zu profitieren. Dennoch müssen Betreiber die laufenden Betriebskosten und die Amortisationszeit berücksichtigen.

Wenn Sie überlegen, eine öffentliche Ladestation zu installieren, ist es wichtig, die richtigen Standorte und Einnahmemodelle auszuwählen, um die Rentabilität zu maximieren.

Bei Fragen zu Ladestation-Installationen und -Betreibermodellen stehen wir Ihnen bei Elementkraft gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns für eine individuelle Beratung und Unterstützung!

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